Wir wussten, dass Datenschutz von Anfang an zu unseren Kernprinzipien gehört. Beim Ausfüllen des CDR-Maßnahmen-Dashboards hat uns jedoch positiv überrascht, dass wir auch in weiteren Bereichen bereits zahlreiche Punkte erfüllen und auf einem sehr guten Stand sind – beispielsweise in der "grünen Digitalisierung" durch unsere IT-Infrastruktur, Entwicklungsprozesse, Team-Arbeitsweise und den Aufbau unseres Hardware-Parks. Auch in den Bereichen "ethische Digitalisierung" und "Tech4Society" haben wir mit der Zero-Knowledge-Funktionalität unserer App, barrierefreien Webseiten sowie dem Ausbau unseres Kunden-Supports bereits viele Maßnahmen umgesetzt.
Darum geht´s:
Viele Unternehmen verfügen bereits über Aktivitäten, die CDR berühren, auch wenn diese nicht explizit so benannt sind. Entscheidend ist, diese Maßnahmen systematisch zu sammeln und zu bewerten. So lassen sich vorhandene Stärken nutzen und neue Potenziale erschließen.
Werkzeuge in diesem Schritt
Excel-Vorlage für den CDR-Status quo
Für den weiteren Verlauf erweist es sich als enorm hilfreich, alle Maßnahmen zentral an einem Ort zu dokumentieren. Hierfür steht eine Excel-Vorlage zur Verfügung, welche die strukturierte Erfassung der Maßnahmen erleichtert. Die Vorlage kann an die Bedürfnisse und Spezifika Ihres Unternehmens angepasst werden.
CDR Aktivitäten zuordnen mit der 2x2 Matrix
Zur Erhebung des Status quo greifen wir erneut auf die aus der Lernexpedition bekannte 2x2-Matrix zurück. Neu hinzugekommen ist dabei die Kategorie CDR-Governance, die sich mit Maßnahmen und Instrumenten zur organisatorischen Verankerung befasst. Für jede der fünf Kategorien sind exemplarisch drei Unterkategorien aufgeführt, die verdeutlichen, welche thematischen Schwerpunkte jeweils adressiert werden können.
Tech4Environment
Digitale Technologien können dazu beitragen, die Umweltbelastung zu verringern oder einen positiven ökologischen Effekt zu erzielen. Tech4Environment nutzt technologische Lösungen, um Nachhaltigkeitsziele zu fördern und so indirekt einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Digitale Optimierungsverfahren
Nutzen Sie digitale Technologien, um Ihre Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen ressourceneffizienter zu gestalten (z.B. weniger Verschleiß in der Produktion, effiziente Routen bei Logistikunternehmen)? Tragen Ihre digitalen Produkte oder Dienstleistungen dazu bei, dass Ihre Kunden Ressourcen einsparen können?
ESG-Management
Werden digitale Technologien eingesetzt, um das Nachhaltigkeitsmanagement in Ihrem Unternehmen zu unterstützen? Erfasst, analysiert und überwacht Ihr Unternehmen nachhaltigkeitsrelevante Daten mithilfe digitaler Technologien?
Ökologisch-nachhaltige Wertschöpfung
Nutzen Sie digitale Technologie, um mit ihrer Wertschöpfung zu ökologischen Nachhaltigkeitszielen (z.B. Kreislaufwirtschaft) beizutragen?
Unterstützen digitale Technologien die Wiederverwertung Ihrer Produkte?
Fördern Ihre Dienstleistungen die Sharing Economy z.B. durch Nutzungsplattformen oder Peer-to-Peer Netzwerke?
Tech4Society
Digitale Technologien können helfen, gesellschaftliche Probleme zu verringern oder soziale Nachhaltigkeitsziele wie Inklusion, Gesundheit und Armutsbekämpfung zu fördern. Tech4Society nutzt Technologie, um positive soziale Veränderungen herbeizuführen.
Digitale Inklusion
Setzen Sie unternehmensintern oder -extern digitalen Technologien ein, um den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen für alle Menschen zu verbessern, insbesondere für benachteiligte Gruppen?
Soziale Innovation und Bildung
Nutzen Sie losgelöst von der eigenen Wertschöpfungskette digitale Technologien zur Entwicklung neuer
Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen oder zur Förderung des sozialen Fortschritts?
Trägt Ihr Unternehmen durch Digitalisierung z.B. zur Bildung oder Gesundheitsförderung für
unternehmensinterne oder -externe Stakeholder bei?
Sozial-nachhaltige Wertschöpfung
Nutzen Sie digitale Technologien, um mit Ihrer Wertschöpfung zu sozialen Nachhaltigkeitszielen (z.B. faire
Arbeitsbedingungen) beizutragen?
Verbessern digitale Technologien die Transparenz und Verantwortlichkeit in Ihrer Wertschöpfungskette?
Leistet Ihr digitales Leistungsangebot einen gesellschaftlichen Beitrag?
Grüne Digitalisierung
Digitale Prozesse, Produkte und Services können so gestaltet werden, dass sie die planetaren Grenzen respektieren. „Grüne Digitalisierung“ trägt direkt zur ökologischen Nachhaltigkeit bei.
Nachhaltige IT-Infrastruktur
Setzt Ihr Unternehmen auf energieeffiziente Rechenzentren und Cloud-Dienste?
Verwendet ihr Unternehmen erneuerbare Energien für den Betrieb der IT-Infrastruktur?
Wird regelmäßig der Energieverbrauch von Rechenzentren und Cloud-Services geprüft und optimiert?
IT-Hardware-Lebenszyklus
Kauft Ihr Unternehmen energieeffiziente und umweltfreundliche Hardware ein?
Gibt es Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer Ihrer IT-Hardware?
Wie wird ausrangierte Hardware entsorgt?
Nachhaltige Software
Ermittelt, bewertet und optimiert Ihr Unternehmen den Energieverbrauch und den CO2-Abdruck Ihrer
eigesetzten digitalen Services und Softwarelösungen?
Setzt Ihr Unternehmen energieeffiziente Programmierung und/oder Green-Coding-Praktiken ein?
Ethische Digitalisierung
Zugänglichkeit und Inklusion
Werden Ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen selbst inklusiv gestaltet mit derselben Chancengleichheit für alle Verbrauchergruppen, einschließlich Menschen mit Behinderungen?
Verantwortlicher Datenumgang
Werden Maßnahmen zur Sicherstellung der Privatsphäre und Sicherheit von Kundendaten umgesetzt?
Wird transparent gemacht, welche persönlichen Daten gespeichert bzw. wiederverwendet werden?
Existieren Maßnahmen, um Verzerrungen/Bias in Datensätzen zu reduzieren?
Weiterbildung und Beteiligung
Sind CDR-Elemente Teil der Sensibilisierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende?
Werden Stakeholder an relevanten Entscheidungsprozessen in Bezug auf digitale Projekte und Strategien
beteiligt?
CDR-Governance
Ein strategischer Ansatz mit klaren Strukturen und Prozessen stellt sicher, dass digitale Aktivitäten verantwortungsvoll und nachhaltig umgesetzt werden. „CDR-Governance“ schafft die Grundlage für digitale Verantwortung und unterstützt deren effektive Umsetzung.
Für den weiteren Verlauf erweist es sich als enorm hilfreich, alle Maßnahmen zentral an einem Ort zu dokumentieren. In der VerantwortungsWerkstatt steht hierfür eine Excel-Vorlage zur Verfügung, die die strukturierte Erfassung der Maßnahmen unterstützt. Die Vorlage kann an die Bedürfnisse und Spezifika Ihres Unternehmens angepasst werden.
Strategie und Kommunikation
Hat Ihr Unternehmen ein eigenes Verständnis oder eine eigene CDR-Strategie entwickelt? Wurden CDR-Ziele
identifiziert und in der übergeordneten Unternehmensstrategie integriert?
Gibt es entsprechende Beteiligungs- und Kommunikationsprozesse (intern wie extern)?
Struktur und Verantwortlichkeiten
Gibt es Personen oder Abteilungen, die für die Umsetzung von CDR im Unternehmen verantwortlich sind?
Ist die Verantwortlichkeit für alle Mitarbeitenden klar ersichtlich?
Wurden evtl. neue Strukturen (z.B. ein Gremium / Ausschuss / CDR-Board) geschaffen?
>Umsetzung und Monitoring
Existieren in Ihrem Unternehmen eine Roadmap und ein Budget für die CDR-Umsetzung?
Werden KPIs zur Messung des Fortschritts und der Effektivität der CDR-Maßnahmen verwendet, z.B.
Anzahl der umgesetzten Maßnahmen oder Anzahl der erreichten Verbraucherinnen und Verbraucher?
Gibt es regelmäßige Berichte und Evaluationsprozesse zur Bewertung der CDR-Strategie und -
Umsetzung?
Tipps zur Umsetzung
Tipp 1
Binden Sie relevante Kolleginnen und Kollegen frühzeitig ein.
Nehmen Sie sich Zeit, das Thema CDR zu vermitteln. Auf diese Weise entsteht ein gemeinsames
Verständnis, und Sie stellen sicher, dass alle bestehenden Maßnahmen erfasst werden. Überlegen
Sie, welche Bereiche in Ihrem Unternehmen relevante Beiträge leisten können. Oftmals sind es
die Bereiche Personal, Recht, Produktentwicklung oder Nachhaltigkeit.
Tipp 2
Bewerten Sie Inhalte, nicht Begriffe.
Oft existieren bereits CDR-relevante Maßnahmen, auch wenn sie nicht ausdrücklich so
benannt sind. Lassen Sie sich daher nicht von Begrifflichkeiten irritieren, sondern betrachten
Sie den inhaltlichen Kern.
Tipp 3
Akzeptieren Sie Unterschiede zwischen Kategorien.
Je nach Geschäftsmodell und Unternehmensgröße kann es sein, dass in einzelnen Kategorien
nur wenige oder gar keine Maßnahmen vorliegen. Das ist unproblematisch und eröffnet die
Möglichkeit, sich auf andere Themenfelder zu konzentrieren.
SO GEHT ES WEITER
Nach der Bestandsaufnahme richtet sich der Blick nach vorn:
Im nächsten Schritt wird geklärt, mit welcher Ambition CDR im Unternehmen verfolgt werden soll und welche konkreten
Ziele sich daraus ableiten lassen.
Nächste Schritte

3. Schritt
Ziele setzen
Eine klare Vorstellung von den eigenen Ambitionen geben Orientierung bei der Zielsetzung und ermöglichen effektives Monitoring der Fortschritte.

4. Schritt
Massnahmen identifizieren
Sind Ziele definiert, werden CDR-Maßnahmen für deren Erreichung entwickelt - dabei hilft der Blick auf bewährte Praktiken der Pilotunternehmen.

5. Schritt
CDR umsetzen & verankern
Eine nachhaltige Umsetzung von CDR muss in bestehende Strukturen eingebettet werden und bei Bedarf neue Verantwortlichkeiten und Formate mit sich bringen.